Verbindung zwischen schulischer und akademischer Mathematik – Lehramtsaufgaben als Mittel zur Adressierung der doppelten Diskontinuität?
Tuesday, 22.10.24, 18:30-19:30, Hörsaal II, Albertstr. 23b
Lehramtsstudierende zeigen häufig Schwierigkeiten, Verbindungen zwischen der akademischen\nMathematik, die sie an der Hochschule lernen, und der Schulmathematik, die sie später unterrichten\nsollen, herzustellen. Viele Hochschulen versuchen diesem bereits von Felix Klein (1908)\nbeschriebenen Problem der doppelten Diskontinuität durch den Einsatz professionsspezifischer\nÜbungsaufgaben zu begegnen. Diese „Lehramtsaufgaben“ adressieren explizit Verbindungen\nzwischen Schul- und Hochschulmathematik und sollen dazu beitragen, dass Studierende\nHochschulmathematik als relevant für die Schulmathematik wahrnehmen. In dem Vortrag wird\nanhand einer Fragebogenstudie erörtert, inwiefern Lehramtsaufgaben einer wahrgenommenen\ndoppelten Diskontinuität entgegenwirken können. Ergänzend werden Ergebnisse einer\nInterviewstudie vorgestellt zu der Frage, was genau Lehramtsaufgaben für Studierende relevant\nmacht, sodass zusammenfassend diskutiert werden kann, welche Ansatzpunkte sich zur\nWeiterentwicklung professionsspezifischer Lerngelegenheiten zur Adressierung der doppelten\nDiskontinuität ableiten lassen.
Apps, Projekte und KI-Tools für den digitalen Mathematikunterricht
Tuesday, 3.12.24, 18:30-19:30, Hörsaal II, Albertstr. 23b
Im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz sollten digitale Medien im Mathematikunterricht nicht nur zur Reproduktion von Wissen, sondern vor allem zur Förderung und Stärkung von Kompetenzen eingesetzt werden. Dazu ist die Verknüpfung von mobilen Endgeräten mit individuellen, forschenden, kreativen und projektartigen Arbeitsaufträgen unerlässlich. Im Vortrag werden zunächst praktische Hinweise zum effektiven Einsatz digitaler Medien im Mathematikunterricht gegeben und einzelne Apps vorgestellt, die den Unterricht bereichern können. Anschließend wird auf die Bedeutung einer projektorientierten Lernkultur und den gezielten Einsatz von künstlicher Intelligenz eingegangen. Langfristiges Ziel eines digital angereicherten Mathematikunterrichts ist die\nEtablierung einer neuen Lern- und Prüfungskultur, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, ihre Fähigkeiten in einer dynamischen und vernetzten Welt optimal zu entfalten.
Ein roter Faden durch die Stochastik
Tuesday, 17.12.24, 18:30-19:30, Hörsaal II, Albertstr. 23b
Wenn man darauf verzichtet, Wahrscheinlichkeiten als objektiv - unabhängig vom Menschen - existierende Größen zu begreifen, sie stattdessen konsequent als unsichere und revidierbare Festlegungen deutet, die als Modelle dadurch entstehen, dass aus Erfahrungen Erwartungen werden, verschwinden seit Jahrzehnten ungelöste didaktische Probleme.\n\nUnter dem Hut eines neu entwickelten Wahrscheinlichkeits-begriffs wachsen der klassische (LAPLACE), der frequentistische (V. MISES), der subjektivistische (BAYES) und der axiomatische (KOLMOGOROFF) Wahrscheinlichkeitsbegriff zu einer Einheit zusammen. Mit seiner Hilfe entspinnt sich ein roter Faden durch die Stochastik, der Wahrscheinlichkeitsrechnung mit beschreibender und beurteilender Statistik von der Grundschule bis zum Abitur … und auch danach … zu einer Einheit verschmelzen lässt.\n\nMöglicherweise wird der in diesem Experimentalvortrag, vorgenommene Perspektivwechsel Ihr stochastisches Weltbild erweitern, vielleicht sogar konstruktiv erschüttern, wenigstens ein bisschen!
Problemlösen in Prüfungssituationen
Tuesday, 21.1.25, 18:30-19:30, Hörsaal II, Albertstr. 23b
Problemlösefähigkeit gilt als eine der Kernkompetenzen für das Lernen und Arbeiten im 21.\nJahrhundert und ist eine der zentralen Begründungen für den Mathematik-Unterricht. Im Unterricht\nbieten „Problemlöseaufgaben“ (auch Modellierungs- und Begründungsaufgaben) ein großes\nPotenzial zur kognitiven Aktivierung. Daher bilden seit 2021 „Problemlösen“ und „Modellieren“\neigene Bildungsplaneinheiten im beruflichen Gymnasium in Baden-Württemberg. Seit dem Abitur\n2024 findet sich in der schriftlichen Prüfung des beruflichen Gymnasiums eine eigene,\nausgewiesene „Problemlöseaufgabe“, über die speziell diese Prozesskompetenz beurteilt werden\nsoll. Im Vortrag wird die Entwicklung und bisherige Erfahrung am beruflichen Gymnasium zum\nThema „Problemlösen in Prüfungssituationen“ vorgestellt.