Mathematische Orientierung: Fachliche Überhöhungen und ihr Einfluss auf den Unterricht
Dienstag, 21.10.25, 18:30-20:00, Hörsaal 2
Lehrkräfte sollten mehr Mathematik verstehen, als sie im Unterricht vermitteln. Wie können fachliche Überhöhungen in der Lehramtsausbildung eine „Mathematical Orientation“ fördern (vgl. Allmendinger, Aslaksen & Buchholtz, ZDM 2023), die wissenschaftlich fundiert und schulpraktisch relevant ist? Der Vortrag skizziert ein Rahmenkonzept und zeigt anhand eines konkreten Beispiels aus der Sekundarstufenmathematik, wie Vertiefungen jenseits des Curriculums zentrale Zusammenhänge zwischen Geometrie, Arithmetik und Algebra sichtbar machen. Die Analyse von Studierendenreflexionen verdeutlicht, wie diese Einsichten in Unterrichtsimpulse übersetzt werden. So schlagen fachliche Überhöhungen Brücken zwischen Hochschulmathematik und Praxis.
Mathematisches Problemlösen mit Strategieschlüsseln für alle
Dienstag, 2.12.25, 18:30-20:00, Hörsaal 2
Das mathematische Problemlösen ist eine der Kompetenzen, die großen Einfluss auf Lernerfolge hat. Trotzdem wird das Problemlösen immer wieder vernachlässigt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Schüler:innen das Bearbeiten und Lösen mathematischer Probleme als herausfordernd erleben. Zu deren Unterstützung entwickle und untersuche ich Konzepte und Materialien, die Schüler:innen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Leistungsstände erlauben, Hürden beim Problemlösen zu überwinden und so Problemlöseprozesse erfolgreich zu bewältigen.
Im Vortrag werden Einblicke in die Arbeit mit einem digitalen Training zum Strategieerwerb mit Strategieschlüsseln gegeben und zur Diskussion gestellt.
Die Bedeutung individuell verfügbaren Vorwissens für den Erwerb von Wissen zum Ableitungsbegriff
Dienstag, 16.12.25, 18:30-20:00, Hörsaal 2
Der Ableitungsbegriff bildet einen zentralen Zugang zur Analysis in der gymnasialen Oberstufe. Zahlreiche Studien zeigen jedoch, dass viele Schülerinnen und Schüler erhebliche Schwierigkeiten beim Verständnis dieses Begriffs haben. Ein möglicher Erklärungsfaktor liegt im unzureichend entwickelten Vorwissen aus der Sekundarstufe I.
Im Vortrag werden typische Verständnishürden des Ableitungsbegriffs sowie Ergebnisse quantitativer Studien zum Einfluss spezifischen Vorwissens vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus wird eine Kurzintervention präsentiert, die sich als praxistauglicher Ansatz zur Kompensation von Defiziten im Vorwissen bewährt hat.
Kernideen als Leitlinien: Vom Vorstellungsaufbau in der Sek I zum Testen von Hypothesen in der Sek II
Dienstag, 20.1.26, 18:30-20:00, Hörsaal 2
Anschlussfähiges Unterrichten in der Oberstufe bedeutet, auf Vorerfahrungen und Vorstellungen der Mittelstufe aufzubauen und diese über Jahrgangsstufen hinweg zu entwickeln. Fehlt ein solcher Vorstellungsaufbau, bleibt die Stochastik in der Oberstufe – insbesondere die beurteilende Statistik und das Testen von Hypothesen – für Schülerinnen und Schüler oft unzugänglich. Interpretations- und Deutungsfragen treten dann in den Hintergrund.
Der Vortrag diskutiert auf Grundlage aktueller Forschungsergebnisse, welche Vorstellungen in der Sek I angebahnt werden sollten und wie in der Sek II beim Testen von Hypothesen darauf aufgebaut werden kann. Anhand von Kernideen (der Stochastik) und ausgewählten Beispielen wird verdeutlicht, wie solche Brücken in die Oberstufe gelingen können sowie welche Potenziale und Herausforderungen damit verbunden sind.